Das Age Forward Lab in Berlin – Ein Tag voller Austausch, Perspektiven und Erkenntnisse

Am 23. Mai 2025 wurde Berlin zum Zukunftslabor. Beim Age Forward Lab trafen sich Menschen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen, Lebensläufen und Altersstufen. Was sie verbunden hat, war der gemeinsame Wunsch, Alter und Altern neu zu denken. Jenseits von Klischees, jenseits von Rollenbildern und jenseits der üblichen Denkmuster.
Was passierte im Age Forward Lab?
Wir haben zugehört. Hinterfragt. Verbunden. Statt „jung gegen alt“ ging’s um altersübergreifendes Miteinander und darum, wie wir gemeinsam weiterkommen. Die Runde war divers, die Stimmung offen, der Austausch intensiv. Was herauskam, waren neue Denkräume, starke Impulse und ehrliche Gespräche auf Augenhöhe.
Denn wer heute Gesellschaft, Arbeit, Design, Technologie oder Stadt & Land für alle gestalten will, braucht ein altersübergreifendes Miteinander. Denn echte Lösungen entstehen nur dort, wo Erfahrungen, Perspektiven und Kompetenzen aller Altersgruppen zusammenkommen. Und dafür braucht es Räume, in denen Fragen offen bleiben dürfen, Unterschiede sichtbar werden und gemeinsam an zukunftsfähigen Antworten gearbeitet wird.
Die Impulse waren ein spannender Querschnitt durch unterschiedliche Perspektiven
Robert Eysoldt, Gründer von Age Bombs und Initiator des Age Forward Labs, eröffnete den Tag mit einem Appell, der den Ton vorgab: „Wenn nicht jetzt – wann dann?“ Denn der demografische Wandel ist Realität, keine Zukunftsvision. Und genau deshalb müssen wir unsere Vorstellungen von Alter und Altern jetzt neu verhandeln. Im Laufe des Tages führte er als Gastgeber mit verknüpfenden Impulsen und Perspektivwechseln durch das Programm und sorgte für den roten Faden.
Thomas Hallet, Age Diversity Manager beim WDR, eröffnete mit einem systemischen Blick auf Altersvielfalt in Organisationen. Er stellte die „drei großen C“ vor: Communication, Continuity und Cooperation, ergänzt um ein viertes: Co-Leadership. Für ihn steht fest, dass Age Diversity nicht in Programmen abgehandelt werden kann, sondern ein echtes strategisches Thema ist. Denn jede:r bringe persönliche und berufliche Alterserfahrungen mit, aber nur wenn diese differenziert gesammelt und klug miteinander verknüpft werden, kann daraus Transformation entstehen. „Die Frage ist nicht, ob wir über Age Diversity sprechen. Sondern wie wir dieses Gespräch organisieren … und zu welchem Zweck.“
Heike van Geel, langjährige Führungskraft bei SAP und seit Kurzem im aktiven Vorruhestand, richtete den Fokus auf einen Ort, an dem Generationenfragen oft unausgesprochen mitlaufen: Familienunternehmen. In ihrem Impuls zeigte sie, wie wichtig es ist, emotionale, soziale und strukturelle Ebenen beim Generationswechsel gleichermaßen zu betrachten. „Erfolg entsteht dann, wenn Generationen sich ergänzen, nicht ersetzen. Und wenn wir akzeptieren, dass gute Ideen von überall kommen – nicht nur von oben.“ Ihr Beitrag war ein Plädoyer für mehr Offenheit, Dialog und Vertrauen zwischen den Generationen.
Heike Stebner, Gründerin von PURPOSE PUNKS®, brachte einen kurzen Perspektivwechsel ein. Ihr Statement: Statt sich von gesellschaftlichen oder inneren Begrenzungen bremsen zu lassen, gehe es darum, ins eigene Gestaltungsvermögen zurückzufinden. „Wir haben zu lange gelernt, uns kleinzudenken. Jetzt ist die Zeit, uns klug aufzustellen und gemeinsam loszulegen.“ Ein starkes Statement für individuelles wie kollektives Wachstum im Alter.
Jonas Deußer, Gründer von Sonay – Soziales Leben e.V., berichtete von seiner Arbeit an der Schnittstelle zwischen Jugendlichen und älteren Menschen, die sich in sozialen Projekten begegnen. „Wenn sich Generationen begegnen, entsteht nicht nur Verständnis – sondern Zukunft.“ Seine Praxis zeigt, dass Ehrenamt nicht nur verbindet, sondern Brücken baut, die in unserer fragmentierten Gesellschaft dringend benötigt werden.
Christoph Kamps, Gründer von KMB und internationaler Netzwerker, machte ein Thema sichtbar, das oft übersehen wird: die Abwesenheit von Vorbildern im Alter. Denn gerade in Lebensphasen, in denen sich vieles neu sortiert, fehlen positive Role Models, an denen sich Menschen jenseits der 50 orientieren können. „Unsere Welt hat zu wenig Vorbilder jenseits der 50. Das lähmt Entwicklungen – nicht nur individuell, sondern auch gesellschaftlich.“ Sein Impuls war ein Aufruf, Vorbilder nicht nur in Jugendkulturen zu verorten.
Dr. Justyna Stypińska, Wissenschaftlerin am WZB und Leiterin des Forschungsprojekts AGEAI, führte uns in eine Realität, die oft unsichtbar bleibt: Ageism in Künstlicher Intelligenz. Sie zeigte, wie algorithmische Verzerrungen entstehen, warum ältere Menschen in Datensätzen unterrepräsentiert sind und was das für gesellschaftliche Teilhabe bedeutet. „Digitale Innovation ohne soziale Inklusion ist keine Zukunft, sondern ein Rückschritt.“ Ihr wissenschaftlich fundierter Beitrag öffnete einen neuen, kritischen Blick auf die Technologieentwicklung unserer Zeit.
Detlef Arnold, Gründer von G50UNLEASHED, räumte in seinem Impuls mit veralteten Wirtschaft-Narrativen auf und zeigte, wie viel ungenutztes Potenzial in der Generation 50+ steckt. Ob als Konsument:innen, Mitarbeitende oder Gründer:innen: Die „Pink Relevants“ sind da und sie wollen gestalten! „Das nächste Wirtschaftswunder beginnt mit den 50ern – aber nur, wenn wir endlich die alten Stereotype rausschmeißen.“
Charleen Grigo, Innenarchitektin, Vorsitzende des bdia NRW und Gründerin des Office of Healing Architecture, sprach über Räume und über das, was sie mit uns machen. Ihr Impuls zeigte, dass Architektur mehr ist als Funktion: Sie ist Mitgestalterin unseres Lebensgefühls. „Wir verbringen 90 Prozent unseres Lebens in Innenräumen. Wenn diese nicht auf unsere Bedürfnisse reagieren, verlieren wir Gesundheit, Teilhabe und Lebensqualität.“ Ihr Appell: Innenräume müssen generationsübergreifend, multisensorisch und menschlich gedacht werden, sonst verlieren sie ihre Wirkung.
Sandra Hiller, Projekt- und Programmmanagerin bei der Körber-Stiftung, gab Einblicke in die Arbeit an der Schnittstelle zwischen Alter und Digitalisierung bei der Körber Stiftung und stellte das Ageing with Tech Festival vor. Ihr Fokus: Ältere Menschen nicht nur mitdenken, sondern sie in die Gestaltung von Technologieprozessen aktiv einbinden. Nur so entsteht eine digitale Zukunft, in der sich alle wiederfinden.
Julia von Winterfeld, Gründerin von SOULWORX, setzte den Schlusspunkt mit einem starken Plädoyer für ein neues Verständnis von Midlife. Für sie ist diese Lebensphase kein Krisensymptom, sondern ein unterschätzter Hebel für gesellschaftliche Transformation. „Midlife ist die ungehörte Stimme einer reifenden Gesellschaft.“ Ihr Impuls war eine Einladung, neue Identitäten im Alter zu erproben und sichtbar zu machen.
Vielfalt im Raum
Was das Age Forward Lab auch besonders gemacht hat, war die Vielfalt der Menschen im Raum. Teilnehmer:innen zwischen Anfang 20 und über 80 haben das Lab mit ihren Fragen, Perspektiven und Erfahrungen entscheidend mitgeprägt. So entstand ein echter Raum des Dialogs, in dem wirklich alle zu Wort kamen. Das war nicht nur schön. Sondern tat richtig gut.

Stimmen aus dem Lab.
„Die Impulse waren stark und aufschlussreich.“
„Viele spannende Menschen. Toller Austausch.“
„Die Atmosphäre war offen, wertschätzend, inspirierend.“
„Man ging mit Antworten raus – aber auch mit besseren Fragen.“
„Die Location, die Menschen, die Themen – alles auf den Punkt.“
„Der Tag hat Mut gemacht. Und Lust auf mehr.“
Fazit
Das Age Forward Lab in Berlin war ein impulsreicher, erfolgreicher Tag und hat vor allem eines gezeigt: Wenn wir Alter und Altern neu denken wollen, brauchen wir genau solche Orte. Orte mit Menschen, die unterschiedliche Perspektiven und Expertisen mitbringen und die Bereitschaft, sie zu teilen, zu überlagern und gemeinsam weiterzudenken.
An der Stelle und im Namen aller ein riesiges Dankeschön an Simon Blake und das Team von launchlabs Berlin für die großartigen Räume, in denen wir uns sofort wohlgefühlt haben, und für eure Unterstützung und Energie bei der Vorbereitung.
Du willst ein eigenes Age Forward Lab?
Ob Unternehmen, Institution oder Team – wer Altersbilder hinterfragen will, braucht die richtigen Räume für Austausch, Reibung und neue Perspektiven. Das Age Forward Lab ist genau so ein Raum. Und er lässt sich individuell auf die jeweiligen Themen, Herausforderungen oder Zielgruppen zuschneiden.
Wenn du also spürst, dass es in deiner Organisation, deinem Team oder deinem Umfeld Zeit ist, Altersbilder neu zu denken, oder wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wie dich Age Bombs kreativ und strategisch unterstützen kann, dann melde dich gerne bei uns. Oder vereinbare einfach gleich hier einen persönlichen, unverbindlichen Video-Call mit Robert Eysoldt. Jetzt buchen!
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