Boom! Sichtbarkeit als Statement.
Dieses Bild sagt alles.

Foto: Ben Röhring, Redpinata

Da ist es: Das Bild, auf dem alles zusammenkommt. Rollatoren, die man nicht mehr übersehen kann. Menschen, die Haltung zeigen und sich stark machen. Ein Moment, der bleibt, weil er neue Bilder vom Alter schafft. Weil hier nicht nur über Teilhabe gesprochen wird, sondern ein Raum entsteht, in dem Altersbilder gesprengt werden können. Mit Farbe. Mit Stil. Mit Haltung.

PIMP MY ROLLATOR

Am 19. Juni 2025 haben wir gemeinsam mit Age of Style im Rahmen der Social Design Week Hamburg mit PIMP MY ROLLATOR ein Format auf die Straße gebracht, das Grenzen verschoben hat:
zwischen Hilfsmittel und Designobjekt,
zwischen Kunst und Alltag,
zwischen Zuschreibung und Selbstbestimmung.

Warum?
Weil wir uns gefragt haben:
Wie kann es sein, dass Rollatoren aussehen, als wären sie aus der Designhölle geflohen?

Das war der Auslöser: Wir wollten was tun. Und sichtbar machen, was sonst übersehen wird. Deshalb haben wir Designer:innen, Künstler:innen und Gestalter:innen aufgerufen, Rollatoren zu pimpen. Als Ausdruck von Persönlichkeit, als Designobjekt im öffentlichen Raum und als kraftvolles Statement für Sichtbarkeit, Teilhabe und Haltung.

Das Highlight: Der Rollator-Corso

Punkt 16:00 Uhr ging es los. Quer durch die HafenCity zog der Rollator-Corso als bunte Demo durch die Stadt, laut, präsent und voller Haltung. Dabei waren Menschen mit oder ohne Rolli. Jung oder alt. Ein rollendes Manifest gegen Altersklischees.

Danke für diese starke, kreative Position

Ein besonderer Dank gilt den Gestalter:innen, die mit ihren Arbeiten neue visuelle Perspektiven eröffnet und dem Rollator seine Unsichtbarkeit genommen haben:
Amrei Fiedler, Illustratorin, Alexander Lachmann, Künstler, Niklas Lüders, Graffiti Artist & Musiker, RØB, TAPE OVER BERLIN, Tape Artist, Lena Schmid-Tupou, Malerin; Vera Block und Thomas Roine; Agentur-Team brandtouch und die Projektgruppe der Freien Schule für Gestaltung Hamburg (FSG). Sowie an Anke Rega in Kooperation mit REFLECTIVE Berlin für die kreative Power an der DIY-Station.

Am Abend wurde dann Klartext gesprochen

In Talks und Impulsen trafen sich am Abend Perspektiven aus Design, Forschung, Pflege und Politik. Es ging um Haltung, um Teilhabe und um die Frage, wie Gestaltung unsere gesellschaftliche Realität verändert, wenn sie als Haltung versteht.

Anders Berggreen, Gründer und CEO von byACRE, zeigte, wie gutes Produktdesign nicht nur funktional, sondern auch emotional überzeugen kann. Ein Rollator, so seine Vision, muss nicht wie ein Defizit wirken, sondern darf leicht, ästhetisch und sogar begehrenswert sein.

Elke Jensen, Designerin und Entwicklerin des CityCaddy, präsentierte ihre nachhaltige Mobilitätslösung für urbane Räume. Ihre Arbeit zeigt, dass Design nicht nur nützlich, sondern auch inklusiv, langlebig und alltagsrelevant gedacht werden muss, gerade dort, wo es um Sichtbarkeit im öffentlichen Raum geht.

Sören Jungclaus, Industriedesigner bei Studio neongrün, gab Einblicke in seine Gestaltungspraxis zwischen Produktentwicklung, Inklusion und gesellschaftlichem Wandel. Seine Überzeugung: Gute Gestaltung entsteht nicht im stillen Kämmerlein, sondern im Austausch – mit den Menschen, für die sie gemacht ist.

Christa Möller-Metzger, Journalistin und Sprecherin der Grünen 60plus Hamburg, machte deutlich, wie stark negative Altersbilder unsere Wahrnehmung und Gesundheit beeinflussen und wie befreiend es ist, neue, selbstbestimmte Bilder vom Alter zu leben.

Jula Lakritz, UX Designerin und Accessibility Consultant bei DB Systel GmbH, sprach darüber, wie digitale Lösungen bestehende Mobilitätsservices sinnvoll ergänzen können, damit menschliche Unterstützung genau dort wirkt, wo sie am dringendsten gebraucht wird. Es gehe nicht um Ersatz, sondern um Entlastung. Nicht um weniger Mensch, sondern um mehr Menschlichkeit im System.

Marcel Schmucker, Pflegewissenschaftler an der Hochschule Esslingen und Doktorand an der Universität Tübingen, betonte die Bedeutung von Rollatoren als Teil persönlicher Identität. Gestaltung, so seine Botschaft, sollte nicht standardisieren, sondern zur Lebensrealität der Nutzer:innen passen. Individuell, respektvoll und menschlich.

Sybille Salbrechter, Junior Researcherin an der FH Salzburg, stellte zentrale Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt REACT 2.0 – Redesigning Ageing vor. Ihr Fokus: Wie kann man Hilfsmittel gestalten, die nicht stigmatisieren, sondern stärken? Ihr Fazit: Gestaltung wird dann relevant, wenn sie differenziert und Menschen ernst nimmt.

Ein großes Dankeschön

Herzlichen Dank an alle, die diesen Tag möglich gemacht haben: beim Pimpen, Rollen, Vor- und Nachdenken, Diskutieren und Sichtbarwerden. Und ein ebenso großes Danke an das Design Zentrum Hamburg für die Bühne, den Möglichkeitsraum.

Ein besonderer Dank gilt Kathrin Bardt und Christiane Müller, den kreativen Köpfen hinter Age of Style, einer Plattform für Positive Aging, für eine Zusammenarbeit, die weit über ein Projekt hinausging. Hier trafen sich Haltung und gestalterische Power in perfekter Balance.

Foto: Ben Röhring Redpinata. Von links nach rechts, Christiane Müller und Kathrin Bard, Age of Style; Robert Eysoldt, Gründer von Age Bombs.

PIMP MY ROLLATOR hat es auch ins Fernsehen geschafft!

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